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Geschichte

An einer multireligiösen, privaten No-Use-High-School müssen sich die Studenten Woche für Woche mit Sado-Maso-Lehrstunden bei ihrem Lehrer auseinandersetzen oder mit diversen Geschlechtskrankheiten, die sich aus Beziehungen mit einen Lehrer ergeben haben. Die Schulklassen setzten sich aus den kuriosesten Studenten zusammen, wie z.B. aus einen Mädchen, das so arm ist, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes ständig das Elend auf ihren Schultern trägt (in Form eines kleinen grauen Männchens), den Außenseiter der One-Eye heißt und eben nur ein Auge besitzt und seiner wunderschönen Schwester die eigentlich ein Transvestit ist. In dieser Schule wird studiert, getanzt, sexuellen Neigungen nachgegangen und anderen Dingen die man eigentlich gar nicht wissen will. Einer der reichen Schönlinge unter den Studenten verliebt sich in die Schwester von One-Eye, als er herausfindet das sie ein Transvestit ist, ist der Schock groß – trotzdem ebbt seine Liebe zu ihr nicht ab…


Fazit

Regisseur E J-Yong letzter Film vor „Dasepo Naughty Girls“ war Untold Scandal und dieser war damals in aller Munde. Somit hat man natürlich mit Spannung seinen neuen Streifen erwartet und gehofft, dass E J-Yong einen weiteren außergewöhnlichen und höchstwahrscheinlich wieder mal skandalösen Klassiker für das koreanische Kino definiert. Skandalös und außergewöhnlich ist sein neustes Werk dann auch, aber das Zeug zu einem Klassiker hat der Film leider nicht.

Genau wie „Untold Scandal“ basiert auch „Dasepo Naughty Girls“ auf einer Vorlage, aber diesmal nicht auf hochtrabenden Literatur, sondern auf einen recht beliebten koreanischen „Internet-Comic“. Was erwartet einen eigentlich bei diesem Film?
„Dasepo Naughty Girls“ ist ein bitterböser Abgesang auf die aktuelle koreanische Gesellschaft und Kultur und dürfte somit sicherlich einigen Koreanern sauer aufstoßen. Regisseur E J-Yong greift fast nur sensible Themen auf, über die man in Korea eher nicht so gerne redet und diese Themen werden in seinen Film „erbarmungslos“ parodiert. Am Anfang mag man über den Humor noch schmunzeln, oder hin und wieder sogar Lachen – aber diese knallharte Demontierung des koreanischen Wesens ist hier sehr konzentriert und gibt somit dann doch Anlass zum nachdenken, so dass einem das Lachen wahrlich im Hals stecken bleibt.

Ich will hier kurz ein paar Themen anschneiden bzw. aufzählen die in „Dasepo Naughty Girls“ thematisiert werden. Da hätten wir zum einen das Thema Nationalismus.
Der Nationalstolz in Korea wird hier ziemlich durch den Kakao gezogen und gezielt angegriffen. Auch das Thema Kapitalismus kommt wieder vor, da materiale und eben kapitalistische Werte immer mehr das alte koreanische Denken übertünchen.
Sexuelle Gesinnungen spielen hier auch eine permanente Rolle als Thema, denn in „Dasepo Naughty Girls“ findet man alle möglichen sexuellen Gesinnungen unter anderem normale Hetros, Homos, Bisexuelle, Männer die gerne Frauenkleidungen tragen, Transvestiten und vieles mehr. Die Toleranz gegenüber solcher Freizügigkeit ist in Korea noch sehr jung und darum noch immer ein etwas heikles Thema.
Der allgemeine gesellschaftliche Leistungsdruck der besonders stark bei den Schülern präsent ist, wird hier ebenfalls aufs Korn genommen.
Dann haben wir ein Thema was meiner Meinung nach nicht in den Film gepasst hat und in seiner Darstellung unter der Gürtellinie war - Adoption von koreanischen Kindern.
Man kann sagen, dass bis vor paar Jahren koreanische Kinder in das Ausland regelrecht verscherbelt worden sind. Erst 1988 begann man aktiv die Zahl der Kinder, die vom Ausland adoptiert worden sind zu beschränken. Die Gründe hierfür sind viele, sie haben in der Mentalität, der Geschichte Koreas und vielen anderen Dingen ihren Ursprung, darauf genauer einzugehen würde den Rahmen eines Filmreviews sprengen. – Heute gibt es viele adoptierte koreanische Kinder die ihre echten Eltern suchen und auch diese Suche wird teilweise auf kommerzielle Weise ausgeschlachtet – so gibt es einige Unternehmen die sich in Korea darauf spezialisiert haben hochdramatische Sendungen auszustrahlen, in denen die verlorenen Kinder in die Kamera pathetisch heulen müssen: „Mama und Papa, wo seid ihr?“. Unter anderem ist das eine Szene im Film, die vielleicht sehr komisch wirkt, aber der Realität verdammt nahe kommt.

Diese paar Themen sind nur ein paar von vielen die in „Dasepo Naughty Girls“ eine Rolle spielen.

Oberflächlich mag der Film bunt, skurril, lustig und schräg wirken, aber das ist nur die Oberfläche, denn wer den wahren Kern des Films erkennt – der sieht, dass der Film genau das Gegenteil von lustig ist und er ein düsteres und krankes Bild der modernen koreanischen Gesellschaft zeichnet. Die immer schnelleren Entwicklungen und Umbrüchen hinterlassen Spuren in der Psyche der Gesellschaft. Für einen Koreaner ist dieser Kern klar zu erkennen, aber viele Nicht-Koreaner im Ausland werden den Film einfach nur als schrägen und lustigen Film abtun der unterhält – dabei ist dieser Film weitaus mehr. Somit kann der Film auf einen also auch eher depressiv wirken, trotz seiner knallig bunten Erscheinung.

Die Bilder im Film sind sehr intensiv und wirken stets verspielt. Der Film sieht durch seinen bunten Look dann auch tatsächlich wie eine waschechte Comicverfilmung aus. „Dasepo Naughty Girls“ sieht von der ersten bis zur letzten Minute einfach perfekt aus. Die diversen verrückten Ideen die Regisseur E J-Yong in den Film hinein gepackt hat, werden sehr gut visuell umgesetzt. Für Schuluniformfetischisten wird dann auch einiges geboten, denn hier hat man fast ausnahmslos recht hübsche Damen engagiert, die in recht knappen Schuluniformen über den Bildschirm hüpfen. Also für eine gewisse Portion Erotik ist auch gesorgt. Insgesamt bietet uns der Film eine astreine visuelle Inszenierung, die viel für das Auge bietet. Die Cinematografie hat dann auch stets einen leicht surrealen Touch, allein schon wegen seinen knallig bunten Bonbon-Look.

Was die schauspielerische Leistung betrifft, kann man hier diesmal tatsächlich kaum einen einzelnen Schauspieler hervorheben, weil die Gesamtleistung durchwegs auf ein sehr hohes Niveau ist. Klar, meistens agieren die Schauspieler, wie der ganze Film, sehr überdreht aber die Qualität der Schauspieler ist immer präsent und spürbar. „Dasepo Naughty Girls“ bietet uns also in diesen Bereich eine absolut lupenreine Performance.

Regisseur E J-Yong packt viel in seinen Film rein, trotzdem fehlt es den Film ein wenig an Konsequenz, denn vieles wird in Eiltempo stark überzogen dargestellt – so hetzt man im Film von einer verrückten Idee und Handlung zur anderen, so dass das Ganze sich nie so richtig entfalten mag und manche Momente nicht richtig wirken können. Der Film ist ein wilder Cocktail aus Unmengen von verschiedenen Elementen, die eine gewisse Tiefe beherbergen, verrückte Ideen, visuelle Spielereien, Gesellschaftskritik, tausende von Anspielung auf divers Themen, Witze in allen Bereichen – dieser Cocktail macht den Film auf jeden Fall „Sehenswert“ und „Einzigartig“, aber nur das, denn es fehlt ein gewisser Schwerpunkt, eine gewisse Fokussierung, denn das Ganze mag nicht so recht auf einen wirken. Vielleicht wäre hier wieder der Spruch angebracht „Manchmal ist Weniger Mehr“. Abschließend kann ich nur sagen das für mich persönlich „Dasepo Naughty Girls“ kein leicht verdaulicher Film war. Wenn ein Film in Eiltempo alles Mögliche in einer Gesellschaft ohne Punkt und Komma reflektiert und uns am Ende eine seltsame utopische Botschaft vor den Latz knallt, ist das ein wenig anstrengend und auch nicht immer unterhaltsam. Mir hat auch die Art und Weise, wie die durchaus angebrachte Kritik rübergebracht wird nicht wirklich gefallen.


DVD

Die koreanische Limited Edition kommt in einer recht schrillen durchsichtigen Plastikverpackung passend zum Film daher und ist recht auffallend. Das Bild (2.35:1 anamorphic widescreen)der DVD ist sehr gut, da es uns tolle Farben, Kontraste, viele Details und eine fast optimale Schärfe bietet. Der Ton ist als DTS und Dolby Digital 5.1 Tonspur verfügbar. Die DTS Tonspur ist sauber, hat eine gute Verteilung, hätte aber ein wenig mehr Effekte vertragen können. Die Untertitel sind sehr gut, da sie immer klar sichtbar sind, im guten Tempo eingeblendet werden und in einen Englisch gehalten sind was O.K. ist. Die Extras sind diesmal auch recht interessant, allein wegen dem Making Of und den Deleted Scenes.


Extras:

Disk 1
  • Feature with commentary


Disk 2
  • Making Of
  • Deleted Scenes
  • Interviews
  • Music Video
  • Posters
  • Trailer


Titel: Dasepo Naughty Girls
aka: Dasepo Girl; Multiple DNA Girl; 다세포소녀
L/J: Südkorea 2006
Laufzeit: 111 Min
Regie: E J-Yong
Studio: Younghwasesang; Lotte Entertainment
Kinematographie: Jeong Jeong-Hun
Musik: Jang Young-Gyu; Dal Palan
Producer: Ahn Dong-Gyu
Animation: Lee Jeon-Hyeong
Story: Chae Jeong-Taek
Genre: Komödie

Darsteller:

Im Ye-Jin
Kim Ok-Bin
Kim Su-Mi
Yu Gun(a)


Besucher-Wertung
Note: 4 - Votes: 1





Film



Bild



Ton



Extras



Untertitel





Published: 20.09.2008
Poster

Korea Limited Edition

Film Bilder









































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