Geschichte
Überarbeitete Version von 17.07.2010
Kyun-woo (Cha Tae-Hyun) ist ein durchschnittlicher Student, welchen die üblichen Sorgen des Studentenlebens plagen und der den Leistungsdruck, den seine Eltern, auf ihn ausüben stets gekonnt ausweicht. Als seine Eltern ihm sagen, er solle endlich mal seine Tante besuchen, trifft er sich gemütlich mit ein paar Freunden. Recht spät am Abend trifft er am U-Bahn-Bahnsteig ein Mädchen, die kurz davor ist betrunken in den U-Bahn-Schacht zu fallen, Kyun-woo aber rettet sie im letzten Moment vor dem großen Unglück überfahren zu werden. Als das betrunkene Mädchen (Jeon Ji-Hyeon) nun während der U-Bahn-Fahrt turbulenten Schwankungen während der Fahrt ausgesetzt ist, muss sie sich übergeben und das direkt auf den Kopf eines älteren Passagiers. Das Chaos ist perfekt und kurz bevor sie in Ohnmacht fällt, bezeichnet sie Kyun-woo noch als ihren Liebling. Der wird nun von den Fahrgästen für alles verantwortlich gemacht und man drückt sie ihn mehr oder weniger aufs Auge. Dieser schleppt sie auf seinen Rücken quer durch die Stadt zum nächstgelegenen Hotel zum Ausnüchtern. Dem Hotelbesitzer kommt die ganze Sache natürlich nicht ganz geheuer vor, dass jemand bei ihm mit einem betrunkenen Mädchen auf dem Rücken absteigt. Am nächsten Morgen erscheint bei ihm die Polizei, die vom Hotelbesitzer gerufen worden ist. Diese findet ihn nackt in einer missverständlichen Situation vor und so landet er im Gefängnis. Nach diesem katastrophalen Abend beginnt sich eigentlich erst wirklich alles für den armen Kyun-woo zu verändern, denn das Mädchen ruft ihn kurzer Hand an und will sich mit ihm treffen, um zu erfahren, was an diesem Abend passiert ist. Er ist diesen Treffen nicht abgeneigt, da er sie ja doch recht attraktiv findet und sie seinem „Typ“ entspricht. Bei dem Treffen merkt er aber schnell, dass sie etwas anders als andere Mädchen ist und so wird er von ihr angeschrieen und kriegt hier und dort eine Ohrfeige. Für Kyun-woo beginnen harte Zeiten - mit seiner neuen Freundin die sich selbst dazu ernannt hat…
Fazit
Fast kein anderer Film hat die koreanische Filmlandschaft so nachhaltig geprägt wie „My Sassy Girl“. Der Erfolg dieses Films zu seiner Zeit war wie ein Flächenbrand und nicht nur in Korea – sondern er erstreckte sich über ganz Asien und auch einwenig darüber hinaus. Der deutsche Publisher Splendid-Entertainment schreibt:
„MY SASSY GIRL traf in ganz Asien zielgenau den Puls der Zeit und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem "best Asian film" (Hong Kong Film Award) und "best actress" (Daejong Film Festival und Grand Bell Awards)!“
Genau das dürfte auch den Erfolg des Filmes ausgemacht haben, denn „My Sassy Girl“ fängt das damalige Lebensgefühl wunderbar ein und darüber hinaus dürfte er auch das zukünftige sehr stark geprägt haben. Es folgten nach diesen Film unheimlich viele weitere romantische Komödien die in die Fußstapfen von My Sassy Girl treten wollten, aber die meisten waren doch sehr weit von dem Erfolg ihres Vorbildes entfernt und so auch das direkte amerikanische Remake aus dem Jahre 2008, mit Elisha Cuthbert. Es ist der unübertroffene Charme und Humor des Filmes der ihn unerreichbar macht.
Trotzdem ist der Film nicht unbedingt kurzweilig, wie es typisch für die meisten Komödien ist, denn, „My Sassy Girl“ bringt eine außergewöhnliche Filmlänge von über zwei Stunden mit. Der Directors Cut den ich angesehen habe beträgt sogar 140 Min., welchen ich auch empfehle – die deutsche Version von „Splendid-Entertainment“ ist leider die 119 Minuten Version und entspricht dem internationalen Cut.
Die Frage ist natürlich, ob eine Komödie mit so langer Laufzeit gut gehen kann. Ich und viele andere Zuschauer werden auf diese Frage ohne mit der Wimper zu zucken kurzum „Ja!“ sagen, denn man wird die ganze Laufzeit einfach wundervoll unterhalten.
Die wichtigste Zutat bei solch einer guten Komödie sind natürlich immer die Hauptdarsteller und diese erbringen hier wirklich Hochleistungen. Cha Tae-Hyun und Jeon Ji-Hyeon überzeugen beide durch ein sehr lustiges Minenspiel und den verrücktesten Grimassen. Beide spielen einfach herrlich und schaffen es, dass einen diese zwei Figuren sofort ans Herz wachsen. Besonders gut ist aber der weibliche Part, gespielt von Jeon Ji-Hyeon, denn diese bringt ihre Rolle mit unheimlich viel Energie rüber und man bekommt selber als männlicher Zuschauer schon fast Angst, so dass man ängstlich zu seiner Freundin rüber schaut ob sie auch zur Ohrfeige oder zum Kinnhaken ausholt.
So gelingt es Regisseur Gwak Jae-Yong, in seinen erfolgreichsten Film, und seinen Darstellern
den Zuschauer zum mitlachen und mitfühlen zu bewegen, besonders zum Ende hin ist mitfühlen angesagt, denn hier tendiert der Film stark zum dramatischen und hat somit einige Zuschauer auch zum weinen gebracht. Der Spagat zwischen Komödie und Romantikdrama funktioniert selten so gut wie hier, aber diverse spätere Nachahmer haben sich genau in diesen Punkt das Genick gebrochen. Interessant ist auch wie Regisseur Gwak Jae-Yong auf die Ideen und die vielen Witze zu diesem Film kam. Viele Inhalte und Erlebnisse sind Geschichten die junge koreanische Leute im Internet ausgetauscht haben, wo sie z.B. kleine Tagebücher veröffentlicht haben.
Auch wurden in dieser Komödie einige kleine recht aufwendige Action Szenen inszeniert, die sich wirklich sehen lassen können. Von Kamera, Schnitt und Aufwand her wird hier eine absolute Hochglanz-Produktion, für jene Zeit, geboten. „My Sassy Girl“ schafft es auch unglaublich gut ein Stück Mentalität und die unglaubliche Lebensfreude der Koreaner einzufangen die ich selber in Korea erlebt habe. Dieser Film ist einfach nur herzlich und hat mich und sehr viele andere Freunde zum Lachen gebracht. Ich muss sagen, dass ich von „My Sassy Girl“ absolut begeistert bin und so vergebe ich diesen Film die volle Punktezahl.
DVD
Die koreanische DVD (der Directors Cut) ist eine fabelhafte DVD. Die Qualität des Bildes ist sehr scharf und kräftig, nur am Anfang haben wir ein leicht unsauberes Bild, aber das legt sich schnell (16:9). Der Ton ist sehr gut und bietet einen besonders in den Action Szenen einen fabelhaften 5.1 Surround Sound der hier gut ausgenutzt wird (Dolby Digital). Die Extras sind viele aber leider nicht wirklich interessant, da gab es schon bessere (nicht untertitelt). Der Untertitel ist sehr gut und detailliert, hier kann sogar ein Englisch-Laie fast alles verstehen.
Rezension der deutschen Amasia DVD von „Splendid-Entertainment“
Die neue deutsche DVD von „Splendid-Entertainment“ hat bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlassen, denn es gibt viele positive Aspekte an dieser deutschen „remastered“ Version, aber mindestens genau so viele negative. Was natürlich schwer wiegt ist das es sich hier um den internationalen Cut handelt, der ca. 20 Minuten kürzer als die koreanische Version ist und diese 20 Minuten die fehlen merkt man durchaus, so dass den Film doch einiges abgeht, besonders an diversen humoristischen Szenen. Andererseits spricht für die deutsche DVD das wiederaufbereitete und verbesserte Bild (Anamorphic Widescreen 1.85:1), welches tatsächlich ein kleinwenig besser ist als die koreanische DVD – die Verbesserungen sind in allen Belangen, so ist das Bild etwas schärfer, detaillierter und hat bessere Kontraste, aber diese Verbesserungen bewegen sich auf einen sehr minimalen Niveau, das heißt der Unterschied zwischen Korea DVD und deutscher DVD ist jetzt nicht auf den ersten Blick auszumachen (Bildvergleich rechts unten bei den Bildern). Nun zur Synchronisation welche „Splendid-Entertainment“ völlig neu synchronisiert hat, sprich hier hat man nicht auf die erste deutsche Synchronisation von „Laser Paradise“ zurückgegriffen, welche ich nicht kenne. Die Synchronisation von „Splendid-Entertainment“ ist dann auch ganz ordentlich umgesetzt worden, dennoch geht bei der deutschen Synchronisation im Gegensatz zum Originalton, viel Witz und vor allem koreanischer Flair flöten und das ist gerade bei diesen Film immens wichtig und so ist für mich die deutsche Synchronisation keine Alternative. „Splendid-Entertainment“ bietet Gott sei Dank den koreanischen Originalton an, aber nur als eine Dolby Digital 2.0 Tonspur im Gegensatz zur deutschen Tonspur welche eine 5.1 Tonspur ist, dennoch ist die Dolby Digital 2.0 Tonspur recht sauber und klar, so dass sie niemals die schlechtere Alternative auf dieser DVD ist. Die Extras sind wiederum interessant weil sie hier schließlich untertitelt sind, was ja bei der koreanischen DVD wie immer nicht der Fall ist. Für mich persönlich ist diese DVD keine Alternative zur koreanischen Directors Cut, aber für Leute die es nicht so mit koreanischen Import-DVD haben ist diese DVD eine gute Wahl, denn der Film bleibt auch noch in dieser Version gut, denn „Splendid-Entertainment“ hat sich hier sichtlich bemüht, was man von vielen anderen deutschen Publishern, was asiatische Filme betrifft, nicht unbedingt behaupten kann.
Extras der Korea DVD :
- Deleted Scenes
- Making Of
- Image Gallery
- Production Note
- Interview
- Preview
- Staff and Talent`s Profiles
- Director and Cha Tae-Hyun`s Commentary
- Music Video
Extras der deutschen DVD :
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Titel: My Sassy Girl
aka: 엽기적인 그녀 L/J: Südkorea 2001
Laufzeit: 122 Min / 137 Min (Directors Cut)
Regie: Gwak Jae-Yong
Studio: IM Pictures, Cinema Service, ShinCine Kinematographie: Kim Seong-Bok Musik: Kim Hyeong-Seok Genre: Komödie
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Besucher-Wertung
Note: 4.73 - Votes: 64
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Film
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Untertitel
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Bildvergleich - deutsche DVD |
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Bildvergleich - Korea DVD |
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